Kreative Arbeit

"ich glaube nicht, dass ich rechtzeitig Feierabend machen kann", sagte Frau Müller zu ihrer Kollegin, die sie in der Kaffeeküche traf.

"Hast du so viel zu tun?", fragte diese neugierig zurück.

"Ja, ich muss noch die Umsätze ermitteln. Ich sitze da jeden Monat bestimt zwei Tage dran. Ich habe den Chef schon gefragt, ob ich jemanden von der Zeitarbeit bekommen kann. Er will mal darüber nachdenken, naja."

"Dann lass uns jetzt mal Schluss machen und wir gehen wieder an die Arbeit."

 

So oder so ähnlich sehen die Dialoge aus, die wir in den letzten 35 Jahren selbst erlebt oder von denen wir Zeuge waren. 

 

Was ist passiert?

Ein Arbeitnehmer ist auf den ersten Blick überlastet, aber auch auf den zweiten?

 

Weiter zu dem o.g. Beispiel:

Nehmen wir mal wieder Frau Müller und ihre Umsätze.

Frau Müller muss monatlich Umsatzzahlen an diverse Kunden schicken. Sie mag diese Arbeit. Besonders seitdem sie eine Fortbildung in Excel absolviert hat. Sie ist begeistert von den gestalterischen Möglichkeiten, die dieses Progamm bietet. Sie geht darin auf und der Posteingangskorb wird immer voller ...

 

Und dann eines Morgens ...

Herr Müller ruft an und sagt, dass seine Frau ins Krankenhaus gekommen ist.

Frau Schulze, die erst seid 3 Monaten im Unternehmen ist, wird von ihrem Vorgesetzen gebeten, die Vertretung zu übernehmen.

Nach einem Überblick über den Arbeitsplatz von Frau Müller, gelangt Frau Schulze zu dem Umsätzen. Sie muss schmunzeln.

Sie sucht sich die Kontaktdaten der Kunden heraus und ruft diese an bzw. mailt ihnen.

Die Antworten aller Kunden überrascht sie, keiner benötigt diese kreativ gestalteten Exceltabellen. Alle brauchen nur die nackten Zahlen. Also drückt sie auf ein paar Tasten und hat immerhalb von zwei Stunden alle Daten an die Kunden verschickt.

Als der Vorgesetzte nachfragt, wie sie denn mit der Erstellung der monatlichen Umsätze zurechtkommt, muss sie nur lächeln ...

 

Und natürlich tauchen jetzt ein paar Fragen auf:

Warum weiß der Vorgesetzte nicht, wieso Frau Müller so lang für die Statistiken braucht?

Oder will er es aus personaltechischen Gründen nicht wissen?

Braucht Frau Müller das Bedauern der anderen, dass sie so viel zu tun hat?

Oder hat sie vielleicht zu wenig zu tun und will dieses durch ihr Verhalten überspielen?

 

Unser Tipp an alle Führungskräfte:

  • Gehen Sie mal eine Stufe hinunter.
  • Schauen Sie sich die Aufgaben und Tätigkeiten Ihrer Mitarbeiter an.
  • Sprechen Sie mit Ihnen auf Augenhöhe.
  • Und zeigen Sie Interesse, auch für scheinbar alltägliche Arbeiten.
  • Nicht jeder der nach Unterstützung ruft, hat wirklich zu viel zu tun. Vielleicht ist er über-/ oder unterqualifizeirt, möglicherweise ist auch nicht genügend Arbeit da, um sich den ganzen Tag damit zu beschäftigten (Achtung: Boreout ist möglich) oder die Prioritäten liegen falsch.

Ein paar Erfahrungstipps:

  • Sprechen Sie rechtzeitig mit Ihren Mitarbeitern.
  • Haben SIe immer ein offenes Ohr.
  • Interessieren Sie sich für die Arbeit Ihrer Mitarbeiter.

 

Wir wissen, Sie schaffen das!

Und wenn es gar nicht klappen sollte, unterstützen wir Sie.